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Visualisierung in 3D

Johannes Schwarz - 3D ArtistProjektentstehung

Seit mehreren Jahren beschäftige ich mich mit 3D Grafik. Als ich mich auf die Suche nach einem Diplomarbeitsthema machte, stand für mich fest, dass ich Animation und Visualisierung fokussieren wollte. Schon während meiner Ausbildung im Atelier Bauernfeind entdeckte ich das 3D Programm Blender, das mir einen Einstieg in die Welt des Arbeitens mit 3D Software ermöglichte. Einige, teils auch kommerzielle, Projekte habe ich seither mit dem Programm verwirklicht. Während meines Studiums der Medientechnik an der FH Deggendorf blieb ein Kontakt zum Atelier immer bestehen und so entstand die Idee, den Entwurf des Pfahldrachens in meine Diplomarbeit einzugliedern.

Das Arbeiten in 3D erfordert Verständnis eines komplexen technischen Hintergrundes um kreativ, gestalterisch tätig zu sein. Die Ausarbeitung und räumliche Formgebung erfordern ein hohes Maß an grafischer und künstlerischer Fertigkeit, was durch die englische Berufsbezeichnung 3D-Artist treffend bezeichnet wird. Gerade das kreative und gestalterische Element stellt meinen besonderen Anreiz für das Arbeiten mit 3D dar. Deshalb freut es mich besonders, dass die Zusammenarbeit mit Herrn Bauernfeind zustande kam, dessen künstlerische Gestaltung beim Gesamtprojekt „Pfahldrache“ ich oft auch schöpferisch mitgestalten und ausarbeiten konnte.

Projektdurchführung

Über die Anforderungen der Darstellung eines Planungsergebnisses hinaus unterstützt dieses Projekt den Künstler in seiner kreativen, gestalterischen Arbeit, ab der Skizze durch Rückschlüsse und laufende Previsualisierung im 3-dimensionalen Umsetzungs-Prozess. Prototypen konnten so aus beliebiger Perspektive beurteilt werden und mehr als bei einer Miniatur auch aus dem Blickwinkel eines Betrachters im realen Größenverhältnis beurteilt werden. Vielfältige Skizzen entstanden sowohl seitens des Künstlers als auch des kreativ Ausführenden, um die Weiterentwicklung des Projektstandes zu kommunizieren, Möglichkeiten zu erwägen und zu planen. Die Erarbeitung der Endform und Gestaltung erhielt unter Leitung von Herrn Bauernfeind so ein gemeinschaftliches Element bei dem neben Johannes Schwarz auch Stefanie Hartling kreativen Einfluss nahm.

Der Eindruck des “Vor-Ort-Seins” ist ein Ziel des Endergebnisses der 3D-Animation. Wie beim Betrachten einer realen Plastik wird die Räumlichkeit erfahrbar und die Dimension einschätzbar. Über einen Modellcharakter hinaus wird das Kunstwerk in der Vorstellung greifbar.

Projekterfahrungen

Neben der Untersuchung der Visualisierung des Drachens sind auch Visualisierungarten im Allgemeinen und mit dem 3D Programm Blender im Besonderen Themen der Diplomarbeit. Welche Vorteile und/oder Schwierigkeiten birgt die Technik? Wo liegt die Schnittstelle zu klassischen Entwurfsmitteln und welche neuen Möglichkeiten bringt 3D? Wie lässt sich Blender als frei erhältliche Open-Source-Software in das breite Spektrum an 3D Anwendungen einordnen?

Die Projektdurchführung, die eben auch die kreative Zusammenarbeit mit dem Künstler beinhaltete, konnte mittels des 3D Programms erfolgreich verwirklicht werden. Die Möglichkeit der Previsualisierung und Prototypen-Entwicklung während des Projektfortschritts ließ immer wieder interessante Rückschlüsse auf die Komposition und Formfindung der Plastik zu. Über die Möglichkeit von Skizzen hinausgehend konnten so gestalterische Problematiken räumlich betrachtet und gelöst werden. Gerade für die Entwicklung des Flügels lieferte dies entscheidende Hinweise. Formen, Farben, Oberflächenbeschaffenheiten und Lichtwirkungen konnten so in besonderer Qualität beurteilt, überarbeitet und präsentiert werden. Das Programm Blender erwies sich hierbei in den meisten Disziplinen als durchaus ebenbürtig mit der kommerziellen Konkurrenz. Neben einigen Schwächen (Bedienoberfläche, Bildberechnung) gelangen Arbeitsschritte wie die Oberflächengestaltung (UV-Texturierung) sehr zuverlässig und effektiv.

Ausblick

Nun bleibt zu hoffen, dass die positive Resonanz auf das Visualisierungsprojekt Früchte trägt und der Drachenplastik zu einer Gestaltfindung in der realen Welt verhilft.

Das Projekt wurde an der FH Deggendorf von Prof. Günther Reinhardt und Dr-Ing. Wolfgang Höhl betreut, denen ich danken möchte.

Den laufenden Projektfortschritt können Sie auf der Site beobachten. Ergebnisse, Revisionen und Überarbeitungen beurteilen und gerne auch kommentieren.

- Johannes Schwarz